Einleitung
Sojapflanzen sind Hülsenfrüchtler. Diese können mit bestimmten Bakterien eine Symbiose eingehen. Hierzu bildet die Sojapflanze an ihren Wurzeln kleine Knöllchen für die Knöllchenbakterien aus. Bei der Photosynthese gewinnt die Sojapflanze Zucker, den sie dann an die Knöllchenbakterien weitergibt, umgekehrt geben die Knöllchenbakterien der Sojapflanze Stickstoff. Stickstoff ist sehr wichtig für die Pflanze. Für Landwirt*innen ist dies praktisch, weil sie keinen Stickstoff düngen müssen, und Menschen oder Tiere können sich über den hohen Eiweißanteil in den Bohnen freuen, der durch die hohe Stickstoffmenge aus den Knöllchenbakterien ermöglicht wird.
Kulturpflanze Soja
Sojapflanzen sind Kulturpflanzen, das bedeutet, sie wurden von Menschen über einen langen Zeitraum zu Nutzpflanzen gezüchtet und kultiviert. Nur wenige Sorten werden für den Anbau genutzt, der Rest wird in sogenannten Genbanken z.B. in China, den USA und Russland aufbewahrt. In Österreich gibt es die Arche Noah in Schiltern oder die AGES-Genbank in Linz, in der eine kleine Menge an Sorten aufbewahrt wird. Sojapflanzen gehören, wie auch Lupinen, Linsen, Kichererbsen und Käferbohnen, zur Pflanzenfamilie der Leguminosen. Das heißt, Sojapflanzen sind Hülsenfrüchtler und Hülsenfrüchtler können mit bestimmten Bakterien eine Symbiose eingehen. Um diese Symbiose einzugehen, bildet die Sojapflanze an ihren Wurzeln kleine Knöllchen für die Knöllchenbakterien aus. Die Sojapflanze gewinnt bei der Photosynthese Zucker, den sie dann an die Knöllchenbakterien weitergibt und die Knöllchenbakterien geben der Sojapflanze Stickstoff. Stickstoff ist sehr wichtig für die Pflanze. Für Landwirt*innen ist dies praktisch, weil sie keinen Stickstoff düngen müssen und Menschen oder Tiere können sich über den hohen Eiweißanteil in den Bohnen freuen, der durch die hohe Stickstoffmenge aus den Knöllchenbakterien ermöglicht wird.
Franz Anton Brillmayer beantwortet bereits 1929 in der Wiener Landwirthschaftlichen Zeitung eine Anfrage zur Sojabohne. Er berichtet von seiner Zuchtstation in Platt/Niederösterreich und Vermehrungs- und Versuchsfeldern im damaligen Bundesgebiet. Der feldmäßige Sojaanbau finde seines Wissens nur in Ungarn statt, Sojabohnen wurden dort zur Schokoladenerzeugung benutzt. Er erwähnt außerdem u.a. den Anbau in Istrien und die dortige Verwendung der Bohne als Kaffeeersatz. Auch hier hebt Brillmayer die Vorteile der Sojabohne für die Tierfütterung hervor.
In diesem Video erzählt der Biobauer Leopold Pischinger aus dem Weinviertel in Niederösterreich über seinen Zugang zu Soja. Mit seiner Schwester Franziska Pischinger betreibt er einen Bio-Bauernhof und kann als einer der Pioniere des aktuellen Bio-Soja-Anbaus in Österreich verstanden werden. Er blickt auf die Anfänge 1979 zurück, berichtet davon, wie wichtig Stickstoffsammler wie die Sojapflanze für den Biobetrieb sind, um von der Düngemittelindustrie unabhängig zu sein, und schildert seine aktuellen Erfahrungen mit dem Sojaanbau. Außerdem weist er auf die Anbauversuche von Brillmayer hin, die in Vergessenheit geraten sind.
Neben globalen Zusammenhängen sind für uns auch die Anbaubedingungen in Österreich und Wien interessant, da sich hier einige Besonderheiten zeigen. In Österreich wächst Soja in den Maisregionen und ist Teil der Fruchtfolge. Soja steht mittlerweile auf Platz vier der Anbauflächen hinter Mais, Weizen und Gerste. Der Anbau von Bio-Soja in Österreich lag 2020 bei 38%, wobei der Anteil in Niederösterreich und im Burgenland bei über 50% lag. Allein in Wien ist die Anbaufläche von 92 Hektar im Jahr 2018 auf 310 Hektar im Jahr 2021 gestiegen.
Zugänge zur Pflanze in Österreich
In dieser Grafik zeigt der Verein Soja aus Österreich auf, dass die Sojaproduktion in Österreich zu 100% gentechnikfrei ist; je 50% davon werden als Lebensmittel und als Futtermittel verwendet. Diese Zahlen sagen jedoch nichts darüber aus, wie viel Soja insgesamt, durch Importe, auch in Österreich an Tiere verfüttert wird. Importiertes Soja muss außerdem nicht gentechnikfrei sein.
20 Jahre Gentechnik-Volksbegehren © Global 2000
Global 2000 hat 2017 dieses Video zum 20-jährigen Jubiläum des erfolgreichen Gentechnik-Volksbegehrens veröffentlicht. Die Protagonist*innen im Video erzählen von den Anfängen bis hin zur Bildung erfolgreicher Allianzen von Umweltschützer*innen mit Landwirt*innen, Tierschützer*innen sowie der katholischen und evangelischen Kirche. Dieses starke Bündnis hat letztlich zur hohen Resonanz des Volksbegehrens beigetragen.
Wesentlicher Faktor für den Erfolg des Gentechnik-Volksbegehrens war auch die Unterstützung durch Prominente und auflagenstarke Tageszeitungen (Kronen Zeitung, Täglich Alles). Die bleibende Frage ist, was diese sehr unterschiedlichen Gruppen vereint hat. Der überraschend große Zuspruch in den 1990er Jahren, kurz nach dem EU-Beitritt, muss auch im Kontext nationaler und anti-globaler Bewegungen gesehen werden.
Gentechnik und Großkonzerne
Weiterführendes
Johann Vollmann über die genetischen Ressourcen der Sojabohne
Hanna Zedlacher und Werner Zollitsch über Soja als Tier-Futtermittel
Soja aus Österreich zu biologischem Sojaanbau
Greenpeace zum teuren Preis des Billigfleischs
Statistik Austria: Fleischkonsum in Österreich
Die Bauernzeitung zur Rekord-Sojaernte 2019
Gentechnisch veränderte Anbauflächen weltweit auf transgen.de